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Loftwohnen im Bauernhaus:


Der Stall- und Tennenteil eines ehemaligen Bauernhauses im Rosenheimer Umland wurde zu einem Wohnloft für eine Familie und einer kleinen Praxis umgebaut.
Die Praxis befindet sich im alten Kuhstall, dessen Ziegelkappendecke erhalten werden konnte und zu einem besonderen Flair beiträgt.
Der Wohnbereich erstreckt sich über 2 Geschosse und wurde früher als Geräte- und Heulager genutzt. Der Zugang zur Wohnung erfolgt über die alte Tennenbrücke im OG. Die interne Verbindung wurde als Spindeltreppe aus Rohstahl in das alte Futtersilo integriert. Die Hauptwohnnutzung im Obergeschoss mit Küche, Essen und Wohnen ist völlig offen gehalten und wirkt dadurch sehr großzügig. Die Schlafräume, das Bad und weitere Nebenräume sind als Raum-in-Raum-System eingestellt, um die Zusammenhängigkeit des Dachstuhls und den Gesamtraumeindruck zu erhalten. Ein 10 Meter langes Schiebefenster mit vorgelagertem frei auskragendem Balkon ermöglicht eine grandiose Aussicht auf das Chiemgauer Bergpanorama.
Inmitten des großen Aufenthaltsbereichs sorgt ein Luftraum für eine räumliche Verbindung nach unten. Eine darüber angeordnete großzügige Dachverglasung sorgt für eine natürliche Belichtung bis ins Erdgeschoss. Durch diesen Luftraum ist das alte Getreidesilo, welches jetzt als Zeuge der ehemaligen Nutzung skulpturenhaft im Raum steht, in seiner vollen Höhe erlebbar.
Im Erdgeschoß befinden sich Gästezimmer, Gästebad, sowie die Nebenräume. Die halbgeschossig tieferliegende Bibliothek mit Ausgang auf die Terrasse und den Garten war ursprünglich eine Traktorgarage. Hier wurde wie an einigen anderen Stellen im Gebäude die aus Bruchsteinen gemauerte Aussenwand unverputzt gelassen. Der Sichtestrich unterstreicht diese rohe Oberflächengestaltung.
Die Fassade lehnt sich mit ihrer Altholzverschalung und der Ausformung der Öffnungen an den Bestand an, wagt allerdings auch neue, großzügige Fensterelemente, welche selbstbewusst hervortreten. Dieser Bauernhausumbau will nicht traditionell und romantisierend sein, sondern den zeitgemäßen Lebens- und Wohnvorstellungen ihrer Bewohner entsprechen.

Fotos nachher: Claus Rammel, Visualisierungen: Christine Caspari

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